Lage
62,70° Nord, 40,35° Ost
(in Nordrussland, ca. 200 km südlich von Archangelsk)
minimale Inklination: 59°
maximale Inklination: 83°
Geschichte
Plesetsk ist das nördlichste Kosmodrom der ehemaligen Sowjetunion. Es wurde ganz plötzlich der meistbeschäftigte Startplatz der Welt. Durch den Zusammenbruch der Union lag das Kosmodrom Baikonur nunmehr in Kasachstan, also im Ausland. Seitdem ist Plesezk das wichtigste russische Startzentrum.
Plesetsk begann als weltweit erste Basis für interkontinentale ballistische Raketen im Jahr 1959. Hier wurden vier große R-7-Startkomplexe errichtet, die schon wenig später während der Kuba-Krise bedeutsam wurden. Im Jahr 1962 wurde der Ort ausgewählt, um dort eine Startbasis für Satelliten zu errichten, die auch polare Orbits erreichen können. Dies war von Baikonur aus nicht möglich. Ein großer Nachteil von Baikonur war die große Entfernung der Wohngebiete von den technischen Komplexen. Dies wurde bei der Planung von Plesetsk gleich berücksichtigt, die Wohnstadt Mirny liegt nur 1-2 km von den technischen Komplexen entfernt. Dadurch ist der Standort sehr komfortabel. 1966 erhielt Mirny den Status einer Stadt, es hatte ca. 80.000 Einwohner (ohne Militär). Zwischen 1965 und 1968 wurden alle vier R-7-Startkomplexe zu Raumfahrtstartplätzen umgebaut. Von März 1966 bis zum Ende des Jahrhunderts fanden über 1500 Starts in Plesetsk statt, unter anderem die Jubiläums-Starts von Kosmos 1000, Kosmos 1500 und Kosmos 2000.