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Missionen

Lunar Orbiter 1
Lunar Orbiter 2
Lunar Orbiter 3
Lunar Orbiter 4
Lunar Orbiter 5

 

Einführung

Das Lunar-Orbiter-Programm wurde 1964 initiiert und diente dazu, Landeplätze für das Apollo-Programm zu erkunden. Die Hauptaufgabe war die Erkundung glatter, ebener Gebiete auf der Vorderseite des Mondes, die für die Landung bemannter Raumflugkörper geeignet waren.

Die speziellen Aufgaben der Lunar Orbiter waren:

  • Fotografie
    Gewinnung von detaillierten Informationen über Topographie und Geologie verschiedener Mondgegenden
  • Selenodäsie
    Gewinnung präziser Bahndaten zur Bestimmung des Gravitationsfeldes des Mondes
  • Analyse der Mondumgebung
    Messung von Mikrometeoriten und Strahlung in der Umgebung des Mondes

Während der ersten drei Missionen wurden 20 potentielle Landeplätze fotografiert. Acht dieser Plätze wurden für bemannte Landungen ausgewählt, nachdem weitere Vergleichsaufnahmen vorgenommen worden waren. Die beiden letzten Missionen erfüllten weitergehende wissenschaftliche Ziele. Die gesamte Vorderseite und 95% der Rückseite des Mondes wurden aus höheren Orbits mit großer Bahnneigung aufgenommen. Insgesamt lieferten die Lunar Orbiter 1654 Aufnahmen mit einer Auflösung von 60 m und weniger. Dies war zehnmal besser als die besten bis dahin vorhandenen Aufnahmen von der Erde. 

 

Aufbau der Lunar-Orbiter-Sonden

Die fünf unbemannten Satelliten wogen ca. 390 kg und bestanden aus einer dreistöckigen Gitterkonstruktion. Die Raumflugkörper waren 1,68 m hoch und hatten 1,52 m Durchmesser. Die Spannweite der ausgeklappten Antennen betrug 5,60 m, die der Solarzellenausleger knapp 4 m. Das wiederzündbare Bahnkorrekturtriebwerk arbeitete mit Aerozine 50 und Stickstofftetroxid, es lieferte einen Schub von etwa 450 N. Die Lagestabilisierung geschah mittels Stickstoffdüsen, die für zwei Achsen durch einen Sonnensensor gesteuert wurden, während die Steuerung der dritten Achse durch einen Canopussensor übernommen wurde. Dadurch war gewährleistet, dass die Kamera ständig senkrecht auf die Mondoberfläche ausgerichtet war.

 

Bildübertragungsverfahren

Auf den Lunar-Orbiter-Sonden wurden die Bilder zuerst auf Film aufgenommen und dieser automatisch entwickelt. Ein besonderer Nachführungsmechanismus im Kamerasystem sorgte dafür, dass während der Aufnahmen keine Bewegungsunschärfe auftrat. Anschließend wurde der Film elektronisch abgetastet und die so gewonnenen Signale zur Erde übermittelt. Dort wurden aus den elektronischen Bildern wieder fotografische Aufnahmen mit einer Größe von 24 x 24 cm gewonnen.