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Galileo P 46333© NASA/JPL

Allgemeines

Nation:  USA
Besatzung:  Unbemannte Mission
Dauer:  14 Jahre
Ziele:  Erforschung des Jupitersystems

 

Flugdaten

Startdatum:  18. Okober 1989
Startplatz:  Cape Canaveral
Trägerrakete:  Space Shuttle Atlantis (STS-34)
Masse:  2.223 kg
Bahndaten:  siehe unten
Missionsende:  21. September 2003

 

Nutzlast

Unter anderem befinden sich auf dem Orbiter:

  • Solid-State Imaging Camera (SSI): multispektrale hochauflösende Aufnahmen von Jupiter und seinen Monden
  • Near-Infrared Mapping Spectrometer (NIMS): Untersuchung der Verteilung der Oberflächenminerale auf den Galileischen Monden, Abgleich mit Kameradaten, sowie Untersuchung der Jupiteratmosphäre
  • Ultraviolet Spectrometer (UVS): Untersuchung der Zusammensetzung und Struktur der oberen Jupiteratmosphäre, Bestimmung der flüchtigen Gase der Galileischen Monde und der physikalischen Prozesse in Ios Plasmatorus
  • Photopolarimeter-Radiometer (PPR): Messung der linearen Polarisation und Intensität des reflektierten Sonnenlichts und der emittierten Infrarotstrahlung von Jupiter und den Galileischen Monden
  • Magnetometer (MAG): Kartierung der Jupitermagnetosphäre und Analyse seiner Dynamik, Untersuchung der Galileischen Monde hinsichtlich eines Magnetfelds
  • Energetic Particles Detector (EPD) Plasma Detector: Bestimmung der Quellen magnetosphärischen Plasmas, der Wechselwirkung von Plasma mit den Galileischen Monden sowie der Rolle des Plasmas als Quelle energetisch geladener Teilchen in den Strahlungszonen
  • Plasma Wave Spectrometer (PWS): Untersuchung der Plasmawellen und Radioemissionen in der Jupiteratmosphäre, Gewinnung grundlegender Plasmaparameter
  • Dust Detecting System (DDS): Bestimmung einzelner Partikeleinschläge, Messung ihrer Masse, Einschlagsgeschwindigkeit und Ladung
  • Heavy Ion Counter (HIC): Untersuchung des Flusses energetisch schwerer Ionen

 

Instrumente auf dem Atmosphäreneintauchkörper:

  • Helium Abundance Detector (HAD): genaue Bestimmung der Heliumanteile in der Jupiteratmosphäre bei 3 bis 8 bar
  • Atmospheric Structure Instrument (ASI): Bestimmung von Temperatur, Druck, Dichte und Molekulargewichte in der Jupiteratmosphäre beginnend bei 1000 km oberhalb der Atmosphäre bis zum Versagen des Eintauchkörpers
  • Neutral Mass Spectrometer (NMS): Bestimmung der chemischen und isotopischen Zusammensetzung und Zustand der Jupiteratmosphäre inklusive der vertikalen Variationen
  • Net-flux Radiometer (NFR): Messung der vertikalen Verteilung des Einflusses der Sonnenenergie und planetarer Emission und Bestimmung der Lage von Wolkenschichten
  • Nephelometer (NEP): Bestimmung der vertikalen Ausdehnung, Struktur und mikrophysikalischer Charateristik der Jupiterwolken von 0,1 bis 10 mBar
  • Lightning and Radio Emission Detector (LRD): Nachweis von Blitzen auf Jupiter, Messung der grundlegenden physikalischen Charakteristik, Messung von Geräuschen im Radiofrequenzbereich
  • Energetic Particle Investigation (EPI): Studium der Population energetisch geladener Teilchen in der Magnetosphäre beginnend von einer Entfernung von fünf Jupiterradien bis zur Wolkendecke

 

Ergebnisse

  • Entdeckung, dass auch Asteroiden einen Mond haben können (Asteroid Ida mit Mond Dactyl)
  • Bestätigung der Existenz eines riesigen alten Einschlagbeckens auf der Mondrückseite
  • Nachweis eines gewaltigeren lunaren Vulkanismus als bis dahin angenommen
  • Enteckung eines heftigen interplanetaren Staubsturms
  • Entdeckung eines starken neuen Strahlungsgürtels etwas 50.000 km oberhalb der Jupitermatmosphäre
  • Bestimmung von Windgeschwindigkeiten von über 600 Kilometern pro Stunde in der Jupiteratmosphäre
  • Entdeckung, dass die Jupiteratmosphäre weniger Wasser enthält als nach Voyager-Daten bis dahin angenommen
  • Weniger Gewitteraktivität in der Jupiteratmosphäre als bis dahin angenommen, dafür sind die einzelnen Blitze umso stärker
  • Heliumgehalt des Jupiter entspricht fast dem der Sonne
  • Ausgedehnte Oberflächenveränderungen auf Io seit den Voyager-Vorbeiflügen durch anhaltenden aktiven Vulkanismus
  • Entdeckung eines Magnetfeldes bei Io und Ganymed
  • Anzeichen für einen Ozean aus flüssigen Wasser unterhalb der Eiskruste Europas

 

Informationen im WWW

 

Bemerkungen

Die Galileo-Mission besteht aus zwei Teilen, dem Orbiter und einem Atmosphäreneintauchkörper. Gestartet mit dem Space Shuttle, wurden die Sonden gemeinsam auf einer Oberstufe aus dem Erdorbit gebracht. Die Flugbahn beinhaltete verschiedene Flyby-Manöver an Venus, Erde, Mond und Asteroiden, um die Sonde auf den richtigen Weg zum Jupiter zu bringen. Bei den Flybys wurden auch schon die Instrumente eingesetzt und wichtige Daten gewonnen.

Am 13. Juli 1997 wurde der Eintauchkörper von der Muttersonde getrennt.147 Tage später, am 7. Dezember 1995, trat dieser in die Jupiteratmosphäre ein.

Die Primärmission dauerte bis Dezember 1997. Bis zu ihrem endgültigen Ende wurde die Mission noch dreimal verlängert. Insgesamt absolvierte die Sonde 34 Orbits um Jupiter und legte dabei insgesamt eine Strecke von 4.631 Millionen Kilometern zurück.

Die Mission Galileo blieb nicht von technischen Problemen verschont. Usprünglich war vorgesehen, dass die Hauptkommunikation mit dem Deep Space Network über die Hochleistungsantenne erfolgt, die immer zur Erde zeigt. Diese Antenne sollte erst nach dem ersten Erde-/Mond-Vorbeiflug ausgeklappt werden. Diese gelang aber nicht vollständig, drei Rippen dieser regenschirmähnlichen Konstruktion blieben stecken und sämtliche Versuche, sie zu lösen, schlugen fehl. Damit stand die Antenne für die gesamte Mission nicht zur Verfügung und die Ausbeute an wissenschaftlichen Daten war so um einiges geringer als ursprünglich geplant.

 

Flugbahn und Aufbau der Sonde und des Atmosphäreneintauchkörpers

 Galileo Kringel© DLR

 Galileo Probe Mission© NASA

Galileo Diagram© NASA/JPL

Galileo probe JPL17213BC© NASA/JPL